Sonntag, 10. April 2011

Woka`licious, Tom Tykwer und der Frühling kann kommen...



Ich liebe Berlin im Frühling. Freundliche Gesichter, die ersten Frühblüher und die Daunenjacke verschwindet im Schrank. Jedes Jahr erfreue ich mich an den überambitionierten  Typen, die beim ersten Sonnenstrahl gleich ihre käseweißen Spagettibeine in kurzen Hosen präsentieren, am besten schon mit Flip-Flops und T-Shirt kombiniert. Mutti muss den Jungs dann am Tag drauf den Honig-Tee ans Bett bringen, aber das ist ihnen wurscht – am ersten Sonnentag sind sie Helden, glauben sie zumindest.

Das Wochenende ist in Berlin-Mitte ein Touristengedrängel vom Feinsten. Ich hasse es deshalb, am Samstag vor die Tür zu treten, auch wenn ich nur ein Pfund Butter zum Kochen brauche. Jedes Cafe/Restaurant hat draußen Tische und Stühle mit Decken, das lockt das Publikum. Doch wehe es scheint keine Sonne auf die Plätze, dann meiden die Touristen den Laden wie der Teufel das Weihwasser. Egal wie lecker es dort auch schmeckt.
Am Sonntag hingegen ist komplettes Kontrastprogramm angesagt. Kein Mensch auf der Straße, freie Parkplätze und leere Cafès – ein Traum. Heute muss ich früh raus, um einen der begehrten Standplätze beim Trödelmarkt im Prenzlberg zu reservieren.

Es ist noch etwas kühl, als ich vor die Tür trete. Die Sonne scheint und der blaue Himmel strahlt mir entgegen. Ein wunderschöner, ruhiger Morgen. Wunderbar. Mit der leeren Straßenbahn fahre ich ein paar Stationen und laufe den Rest zum Markt. Dort herrscht schon reges Treiben. Die ersten Käufer kommen mit ihrer „Beute“, die sie in den Händen tragen, bereits glücklich entgegen. Auch hier gilt das alte Sprichwort mit dem frühen Vogel. Ich schlendere einmal über den riesigen Markt, der von jungen aufstrebenden Berliner Künstlern bis hin zu altem Gerümpel alles zu bieten hat. Für mich ist diesmal nix dabei, ein Glück, schließlich wollte ich ja einen Stand reservieren, um meinen Krempel los zu werden. Echt verhängnisvoll jedes Mal.



Also nichts wie weg. Ich entscheide mich, den Heimweg entspannt per Fuß zurückzulegen. Langsam öffnen die ersten Frühstücksrestaurants ihre Pforten, rücken ihre Tische und Stühle zurecht – der Sonne entgegen und kehren noch mal fix den Gehsteig. So treffe ich auch auf Tom Tykwer mit Kinderwagen, der in die Wochenendzeitung vertieft vor einem Bioladen in der Sonne sitzt.
Ein junger Vater kommt mir mit seinem Sohn, der stolz die Brötchentüte tragen darf entgegen, Mütter schieben ihre Kinderwagen, es werden reichlich Hunde ausgeführt und die Herrchen flitzen mit der Tüte hinterher, damit ja nichts liegen bleibt. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich die Hundebesitzer um dieses tägliche Erlebnis „beneide“.  Aber es ist trotzdem löblich.
Mein Blick fällt auf die reichlich verbreitete Street Art in der Kastanienallee – bei den Berlinern auch Casting-Allee genannt. Ich zück meine Kamera und knipse fleißig, was mir gefällt.









Auf der anderen Seite der S-Bahnstation Hackescher Markt, haben neue kleine Geschäfte und Restaurants eröffnet. Es wächst und gedeiht ein neu erschlossener Platz. Die Werbeagentur „Scholz & Friends“ haben nun ihren Sitz an der neuen, vorgeblichen Topadresse, dem Litfaßplatz. 


Ich bin neugierig und möchte unbedingt das asiatische Restaurant Woka`licious ausprobieren (Stand 2013: gibts leider heute nicht mehr). Schlichtes, Stil sicheres Design. Eine charmante, asiatische Kellnerin heißt uns willkommen. Am freiwählbaren Tisch angekommen, bestell ich erstmal einen frischen Melone-Minze Drink vorweg. Vitamine haschen. Hmmm. sehr lecker, aber mit 4 Euro für 0,2l nicht ganz billig.

Als Vorspeise entscheide ich mich für einen Salat mit Beef, Gurke, Minze und Cranberries. 

Zur Hauptspeise gebe ich dem knusprigen Hühnchen an Mangosalat, Kürbismus und Sticky Rice eine Chance. 

Und was soll ich sagen, ich werde nicht enttäuscht. Das Fleisch ist bei beiden Speisen saftig. Das Gemüse/Obst ist knackig und schmeckt frisch. Mein Resumé - unbedingt hingehen und selbst kosten. Ich fand´s perfekt und ich hatte einige neue Geschmackserlebnisse durch die Kombinationen. www.wokalicious.de  

Beim Blick aus dem Fenster des Woka`licious fällt mir ein kleines Ladengeschäft ins Auge. „Spikkies – Bio-Spaß am Spieß“. www.spikkies.de   

Klingt viel versprechend. Das ist sicher was für den Nachtisch, denk ich so bei mir, bezahle und schlendere hinüber. Schon beim Anblick der Auslage – den Spießen - läuft mir das Wasser im Mund zusammen, auch wenn ich gerade richtig gut satt geworden bin. Herzhaft bis süß, fleischig bis vegetarisch - alles dabei.




Meine Wahl fällt auf den Spieß  „Brownies und Blondies“ – tja ich finde Bio grundsätzlich toll, aber Dinkelmehl im Kuchen, da hab ich echt `nen Problem mit. Jedenfalls sind die Kuchenstücke, die soooo saftig aussehen, puptrocken. Tut mir ja echt leid, aber für 2,80 Euro erwarte ich da mehr! Vielleicht geb ich ihnen noch mal ne zweite Chance, aber das entscheide ich dann spontan.

Das wars mal wieder kurz und knapp ausm Kiez.

Danke fürs Lesen und auf baldo,
Eurer Echo Girl