Sonntag, 27. April 2014

Gathering of Nations - 31.Indianer Pow-wow in Albuquerque


Bis zum letzten Wochenende hatte ich noch nie etwas vom „Gathering of Nations“, auch Pow-wow genannt, gehört. Wem es genauso geht wie mir, den gebe ich mein neu errungenes Wissen gern weiter. Alle Nationen der Ureinwohner Amerikas (Indianerstämme) sind eingeladen an diesem Wochenende, bei einer großen Veranstaltung zusammen zu kommen und sich in verschiedenen Altersgruppen in Tanzwettbewerben zu messen. Organisiert wird dies von den Nations im Übrigen selbst. Bereits zum 31. Mal fand nun dieses jährliche Zusammentreffen in Albuquerque statt.

 
Am Freitag abend war der Auftakt mit einer Wahl der Miss Indian World. Wir hatten für Samstag Tickets gekauft (17$ pro Person, oder für einen Zweitagespass 34$) und uns wurde nahegelegt, nicht später als 11 Uhr pünktlich zum Einzug der Stämme zu erscheinen. Was ein sehr guter Hinweis war. Also fuhren wir am nächsten Morgen zum „Pit“ (University of New Mexico Arena).

Während wir uns einen Sitzplatz suchen, werden bereits die ersten Nationen vorgestellt, und die Vertreter der genannten Stämme wie z.B.: Navajo, Zuni, Apachen, Hopi, Comanchen, Seminolen, Ute, Cherokee, Sioux werden von ihren Tänzergruppen präsentiert. Die Tänzer gehen dann die Treppe zum Innenraum der Halle hinunter. Dort angekommen, bewegen sie sich zur Musik/Trommelklang und präsentieren sich in Ihrer traditionellen Kleidung. Die Veranstaltungshalle ist gut mit Besuchern gefüllt – überwiegend Natives, erstaunlich wenige Amerikaner anderer Herkunft. Um uns herum staunende Gesichter und leuchtende Augen. Diese farbenfrohen Gewänder, die mit Federn, Perlen, gestickten Motiven und vielem mehr mühevoll versehen wurden, sind einfach wunderschön. Diese Zeremonie dauerte etwa zwei Stunden, und ich sage euch, es wurde überhaupt nicht langweilig. Es gibt viel zu entdecken. Groß und klein sind bei den Nations mit eingebunden und auch im Wettbewerb vertreten.

























Neben den Tänzern wählt eine Jury die beste Trommeltruppe aus. Jury als auch Trommler sind selbstredend Native Americans.




Rund um die Halle gibt es im Außenbereich weitere Highlights. Auf einer Bühne stellen junge Damen ihre Nation vor, wo sie sich befindet und was ihre Kleidung über ihre Nation aussagt. Total interessant.



Nicht fehlen darf natürlich ein Food Court, wo es viel frittierten Krams gibt, gar nicht mein Fall, immerhin auch etwas Indian Bread.

 






Ein Highlight ist der Trade Markt, wo, ihr werdet es Euch schon denken, nur Native Americans ihre hergestellten Produkte verkaufen dürfen. Wow! Meine Augen strahlen vor Freude beim Anblick von so viel Ständen mit Schmuck aus Perlen, Silber und Leder, aber es wird natürlich noch mehr angeboten.










Etwa 2,5 Millionen US-Einwohner bekennen sich dazu, Native Americans zu sein. In bestimmten Gebieten Amerikas begegnet man ihnen leider selten, auch deshalb macht es mich sehr froh von diesem beeindruckenden Event gehört und daran teilgenommen zu haben.

Also sollte ich Euer Interesse geweckt haben – mal für nächstes Jahr vormerken und immer mal wieder auf die Website der Veranstalter schauen: www.gatheringofnations.com
(leider etwas unübersichtlich aufgemacht, aber fürs exakte Datum wird’s schon reichen). 

Das war´s mal wieder kurz und knapp. 
Auf baldo, Euer Echo Girl

(Copyright Fotos: Antje Schubert aka Echo Girl)



New Mexico, Mr.White und jede Menge Crystal Meth - auf den Spuren von BREAKING BAD


Mit dem plötzlichen Besucheransturm hatte Albuquerque nicht gerechnet. Zu verdanken hat die Stadt den Ruhm der weltweit ausgestrahlten und beliebten US-Serie „Breaking Bad“, in der ein Chemielehrer zum Drogenhändler wird, nachdem ihm Krebs im Endstadium diagnostiziert wurde und er noch eine Absicherung für Kind und Kegel vornehmen möchte. Die  Stadtväter Albuquerques hatten im Vorfeld Sorge um das Image der Stadt - Drogenmilieu, schräge Typen, Gangs, Prostitution und Kleinstadtmief werden dort zur Schau gestellt. Als ich am Wochenende durch Albuquerque fahre, wundere ich mich etwas über die Bedenken, entweder hat die Stadt das Image aus der Serie nun übernommen, oder die Stadthüter haben vorher nicht recht hingesehen, was auf den Straßen abgeht. Anyways. Ich entscheide mich für eine Do-it-yourself-Breaking-Bad-Tour und fahre zu Drehlocations (die man im übrigen easy im Worldwideweb findet). Ist schon irgendwie schräg, wenn man Walter White x-mal durch seine Haustür ein- und ausgehen sehen hat und nun selber davor steht. Meine Fotos knipse ich aus etwas Entfernung, da die Besitzer des Hauses schon völlig genervt sind vom Besucheransturm, der nicht abzubrechen scheint. Das wird sich wohl so schnell auch nicht ändern, zumal an einem Spin-off („Better call Saul“) gebastelt und geschrieben wird. Außerdem haben es manche Fans wohl zu weit getrieben und Pizza aufs Dach geworfen - so wie es Mr. Heisenberg selber auch tat. Ich schieß also meine Fotos und Selfies, als plötzlich ein Wagen vorfährt und sich das Garagentor öffnet....wow, die Kulisse lebt. Kurze Spannung was jetzt passieren wird. Ich sitze im Auto und verfolge die Szene wie im TV. Aber es steigen natürlich weder Mr.White noch Skyler oder Jr. aus dem Wagen, der die Auffahrt hinauffährt und in der Garage parkt, sondern zwei ältere Damen. Zu schade aber auch.




Einen kurzen Stopp mache ich noch an der Autowäsche, die in Wirklichkeit Octopus heißt und nicht zur Geldwäsche dient, oder doch?!


Am Crossroads Motel, was mehrfach in der Serie auftaucht, schaue ich auch kurz vorbei. Ein großes Banner weißt darauf hin, dass man sich anmelden soll, wenn man Fotos vom Gebäude machen möchte, und dies könne man dann mit einer käuflich zu erwerbenden Genehmigung auch tun. Hahahaha, jeder hält die Hand auf oder versucht noch ne Mark mit der Serie zu machen. Ihr gutes Recht, aber ich mache meine Fotos vom öffentlichen Straßenrand. 


Zum Haus von Jessi „Yo,Bitch“ Pinkman sowie seinem Apartment schaffe ich es nicht mehr, aber auch die können selbstverständlich von außen betrachtet und geknipst werden. Mittlerweile werden die verschiedensten Touren angeboten, die wohl alle ganz gut gebucht sind. Eine erweckt mein Aufsehen und die hätte ich sofort gebucht, wenn ich es vorher gewusst hätte - Breaking Bad-Tour in einem RV. Dieser ähnelt dem, in dem die Jungs ihre Kochzeremonien abgehalten haben und in die Wüste geknattert sind. Super Idee.  

Der Stoff, das Crystal Meth was die beiden in der Serie kochen, ist natürlich fake und wurde von „Candy Lady“ hergestellt, einem alteingesessenen Süßwarengeschäft. 

Als ich mit der Verkäuferin ins Gespräch komme, berichtet sie mir, dass sie jedoch nur für die ersten beiden Staffeln die Zulieferer waren. Interessant! Angeblich forderte die Produktion danach größere Stücke des Stoffes an, die in Szenen zerkleinert werden sollten, diese wären aber beim Transport eventuell kaputt gegangen. Somit stellte die Produktion ab Staffel 3 das blaue Candy selber her. Die Verkäuferin glaubt ihrer Aussage auch nicht recht und rollt mit den Augen und sagt nur: „Tja so ist das halt“. Das nenne ich mal miese abserviert. Man kann sich im Laden noch mit Hut und Sonnenbrille a la Mr. Heisenberg fotografieren lassen und kleine Abpackungen des Film-Crystal Meths kaufen, somit bleibt auch etwas an ihnen hängen vom Erfolg der Serie. Alles ganz aufregend.

Das war´s mal wieder kurz und knapp. 
Bis baldo, Euer Echo Girl