Bis
zum letzten Wochenende hatte ich noch nie etwas vom „Gathering of Nations“,
auch Pow-wow genannt, gehört. Wem es genauso geht wie mir, den gebe ich mein
neu errungenes Wissen gern weiter. Alle Nationen der Ureinwohner Amerikas
(Indianerstämme) sind eingeladen an diesem Wochenende, bei einer großen
Veranstaltung zusammen zu kommen und sich in verschiedenen Altersgruppen in
Tanzwettbewerben zu messen. Organisiert wird dies von den Nations im Übrigen
selbst. Bereits zum 31. Mal fand nun dieses jährliche Zusammentreffen in
Albuquerque statt.
Am
Freitag abend war der Auftakt mit einer Wahl der Miss Indian World. Wir hatten
für Samstag Tickets gekauft (17$ pro Person, oder für einen Zweitagespass 34$)
und uns wurde nahegelegt, nicht später als 11 Uhr pünktlich zum Einzug der
Stämme zu erscheinen. Was ein sehr guter Hinweis war. Also fuhren wir am
nächsten Morgen zum „Pit“ (University of New Mexico Arena).
Während
wir uns einen Sitzplatz suchen, werden bereits die ersten Nationen vorgestellt,
und die Vertreter der genannten Stämme wie z.B.: Navajo, Zuni, Apachen, Hopi,
Comanchen, Seminolen, Ute, Cherokee, Sioux werden von ihren Tänzergruppen
präsentiert. Die Tänzer gehen dann die Treppe zum Innenraum der Halle hinunter.
Dort angekommen, bewegen sie sich zur Musik/Trommelklang und präsentieren sich
in Ihrer traditionellen Kleidung. Die Veranstaltungshalle ist gut mit Besuchern
gefüllt – überwiegend Natives, erstaunlich wenige Amerikaner anderer Herkunft.
Um uns herum staunende Gesichter und leuchtende Augen. Diese farbenfrohen
Gewänder, die mit Federn, Perlen, gestickten Motiven und vielem mehr mühevoll
versehen wurden, sind einfach wunderschön. Diese Zeremonie dauerte etwa zwei Stunden,
und ich sage euch, es wurde überhaupt nicht langweilig. Es gibt viel zu entdecken.
Groß und klein sind bei den Nations mit eingebunden und auch im Wettbewerb vertreten.
Neben
den Tänzern wählt eine Jury die beste Trommeltruppe aus. Jury als auch Trommler
sind selbstredend Native Americans.
Rund
um die Halle gibt es im Außenbereich weitere Highlights. Auf einer Bühne
stellen junge Damen ihre Nation vor, wo sie sich befindet und was ihre Kleidung
über ihre Nation aussagt. Total interessant.
Nicht
fehlen darf natürlich ein Food Court, wo es viel frittierten Krams gibt, gar
nicht mein Fall, immerhin auch etwas Indian Bread.
Ein
Highlight ist der Trade Markt, wo, ihr werdet es Euch schon denken, nur Native
Americans ihre hergestellten Produkte verkaufen dürfen. Wow! Meine Augen strahlen
vor Freude beim Anblick von so viel Ständen mit Schmuck aus Perlen, Silber und
Leder, aber es wird natürlich noch mehr angeboten.
Etwa
2,5 Millionen US-Einwohner bekennen sich dazu, Native Americans zu sein. In
bestimmten Gebieten Amerikas begegnet man ihnen leider selten, auch deshalb
macht es mich sehr froh von diesem beeindruckenden Event gehört und daran
teilgenommen zu haben.
Also
sollte ich Euer Interesse geweckt haben – mal für nächstes Jahr vormerken und
immer mal wieder auf die Website der Veranstalter schauen: www.gatheringofnations.com
(leider
etwas unübersichtlich aufgemacht, aber fürs exakte Datum wird’s schon reichen).
Das war´s mal wieder kurz und knapp.
Auf baldo, Euer Echo Girl
(Copyright Fotos: Antje Schubert aka Echo Girl)