Von Macau legt unsere
Fähre am Mittag nach Hong Kong ab. Somit können wir in Ruhe aus unserem
geliebten Zimmer im „Hard Rock Hotel“
auschecken und mit dem Shuttlebus vom Hotel zum Hafen fahren.
Das witzige am Hafen
Macau, „Fisherman`s Wharf“ ,
sind die als Kulissen nachempfundenen Orte wie Kapstadt, Amsterdam und Venedig,
die hier in einem Themen-Park zusammengeführt wurden. Leider bleibt uns keine Zeit fürs Besichtigen.
Mein Ticket erstehe ich
bei TravelJet in der 2.Etage für umgerechnet 20US$ (2. Klasse) für die
Einfachfahrt.
Ticketschlange bei TravelJet |
mein Ticket - One Way |
der rote Flitzer bringt uns nach Hong Kong |
Auf dem Speedboot merke ich,
dass es schlau war 2.Klasse zu kaufen. Die Bretterklasse ist auf der unteren
Etage des Schiffes gelegen und hier schunkelt es weit weniger. Die Sitze sind
gleichfalls gepolstert und durchaus bequem, bisschen wie die der Deutschen
Bahn.
Der Seegang am heutigen Tag ist heftiger als ich mir das ausgemalt hatte.
Die Wellen des braunen Wassers des Chinesischen Meeres klatschen im
Sekundentakt an die Fensterscheibe, neben die ich meinen Kopf lehne. Es dauert
etwas bis ich mich an den starken Wellengang und die ruppige See gewöhne, nicht
ganz einfach für jemanden der schnell seekrank wird. Bis nach Hong Kong sind es
60 Minuten. Ohne Pause peitscht das Boot übers Wasser bis in den Hafen Hong
Kongs. Durch ein Bullauge im vorderen Teil des Schiffes erkenne ich von weitem
schon die Skyline der Metropole.
Hong Kong in Sicht |
Irgendwie erinnert mich
diese Fahrt an eine Übersetzung nach Helgoland.
Damals war ich auch
wahnsinnig aufgeregt und gespannt. Die lange Fahrt unterstützte zusätzlich die
Vorfreude auf das Fremde. Na ja zugegeben, ich war dann etwas enttäuscht vom
ersten Eindruck - den von Bord torkelnden Jüngelchen, die nur Kippen und Sprit
billig auf Helgoland erstehen wollten, wie viele der anderen Touristen auch.
Kein Blick für die Natur, Land und Leute. Aber gut, so ist das halt. Zurück zu
Hong Kong. Die Skyline von unzählichen Wolkenkratzern wird am Horizont immer
größer und das Boot reduziert zunehmen die Schubkraft. Ich weiß, ich habs
gleich geschafft.
Hong Kong selber besteht ja aus Festland und Inseln und ist wie Macau eine Sonderwirtschaftszone, auch hier braucht man kein Visum als Tourist. Auf beiden Seiten des Wassers steht eine geballte Ladung Wolkenkratzer von unterschiedlicher Architektur und Größe. Bildlich etwas zu vergleichen mit New York, nur das hier diese Skyline quasi auf beiden Seiten des Wassers emporragt. Wahnsinn.
Nun heißt es mal wieder
einchecken ins Hotel, das Köfferchen abstellen und gleich ins Getümmel der
Stadt stürzen. Unser Hotel liegt auf der Inselseite in Central unweit des
Hafens, auf den wir einen kleinen Blick von unserem Zimmer erhaschen können
zwischen den Hochhäusern hindurch. Die Hotelzimmerpreise sind gigantisch und
teilweise auch utopisch in Hong Kong. Das „Lan Kwai Fong Hotel“ ist ein einzeln
stehendes, sehr schmales, hohes Haus, das wie eine Bohnenstange ausschaut.
Die
Zimmer sind total klein, aber gemütlich. Man muss sich also schon mögen, wenn
man hier paar Tage zusammen verbringt. Auf der breiten Fensterbank in unserem
Zimmer sind Sitzkissen gelegt und ein Teetisch gestellt.
So sitzend und Tee schlürfend habe ich einen etwas eingeschränkten, aber dennoch tollen Blick über die Stadt und die Skyline des Festlandes. Was will man mehr.
Zu Fuß stiefeln wir also
los, die neue Stadt zu erkunden. Wir lassen uns durch die Straßen treiben ohne
spezielles Ziel.
Die Straßenbahnen hier sehen aus, wie die Londoner
Doppeldecker-Busse, und es ist interessant mitzufahren. Für 2.30 Hong Kong
Dollar (HK$), ja es gibt hier auch eine eigene Währung – kann man ein Fahrt
unternehmen.
Zu löhnen ist beim aussteigen und passend!
Wir steigen ein und fahren eine ganze Weile. Mittlerweile ist es dunkel
geworden, überall blinken und leuchten Reklameschilder.
Original so, wie man es
aus chinesischen Filmen kennt. Zurück zum Hotel geht’s wieder per Fuß auf
anderen Wegen.
Verwöhnt durch die
Temperaturen der letzen Reisewochen durch Vietnam kommen mir nun die 17 Grad
wie fast Null Grad vor. Glücklicher Weise hab ich ein Mützchen im Gepäck und
eine Alternative zu den Schlappen. Heute ist unser erstes Ausflugsziel die „Sky
Terrace“. Von dort soll man einen 1A-Blick über Hong Kong haben. Ein
unglaublicher Andrang herrscht hier bei der Einsteigestation der Peak Tram,
einer Seilbahn, die sich ihren Weg steil auf die Berge der Hauptinsel Hong Kong
bahnt, und das seit schon über 100 Jahren.
Nach 30 Minuten Wartezeit und
leichtem Gedrängel steigen wir in einen der Waggons. Die Auffahrt ist fix und
man bekommt während dieser schon eine Ahnung, was für einen Hammerblick einen
oben erwarten wird.
Das Bonbönchen auf der Spitze des Berges ist dann die „Sky
Terrace“. Ich bin schwer beeindruckt und kann mich kaum satt sehen an dieser
Kulisse.
Sky Terrace |
Wer hoch kommt, muss auch
wieder runter. Da das Wetter schön ist und wir nicht in Eile, laufen wir
bergab. Puh, ein ganz schön steiler Weg der sich nach untern durch den Wald
schlängelt.
Uns kommen einige Wanderer entgegen, den ich gedanklich meinen
Respekt rüber sende, denn bergauf möchte ich den Weg nicht laufen. Denn man
bekommt Muskelkater selbst vom bergab laufen. Nach
etwa 30 Minuten sind wir zurück in der Zivilisation. Die reichlich verbrannten
Kalorien müssen nun dem Körper dringend wieder zugeführt werden. Viele der
Restaurants sind geschlossen. Das alte Problem, was mir schon überall auf der
Welt untergekommen ist. Lunch, und die nächste Mahlzeit ist Abendbrot,
dazwischen gibt’s nix, aus die Maus und basta! Wir entdecken das „Posto
Pubblico“, ein Italiener, der freundliche und durchaus einladen aussieht. Zu
unserem Glück hat er auch geöffnet, denn die Küche ist durchgehend besetzt.
Yummy, im Nachhinein bin ich froh, dass die anderen Läden zu hatten.
Ich bin neugierig auf die
Festland-Seite von Hong Kong. Mit der U-Bahn ist man in wenigen Minuten auf der
anderen Seite im Stadtteil Kowloon. Das Touristenaufgebot ist hier enorm höher.
Durch die Straßen wuseln die mit Kamera bepackten und wir mittendrin. Vom
Night-Market bin ich enttäuscht. Nur Billigkram wird angeboten. Zum Abschluss
des Abends statten wir dem "Felix", einer fantastischen Skybar im „The Peninsula-Hotel“ einen Besuch ab.
Bei
einem Cocktail lassen wir nun unseren Blick auf die bunt leuchtende
Hochhaus-Silouette Inselseite schweifen. Mit der Fähre fahren wir für gerade
mal 2,50 HK$ zurück auf „unsere“ Insel.
Was für ein Tag. Ich bin knülle, aber
freue mich bereits darauf, was mich morgen erwartet.
Als die Sonne mein Gesicht
wach küsst ist es bereits 10 Uhr. Nichts wie raus ausm Nest. Mit der U-Bahn (MRT)
fahren wir mit der Thung Chung–Line bis zur Endstation. Auf unserer
halbstündigen Fahrt zum Lantau Island kommen wir u.a. an Disneyland vorbei, von dem ich gar nicht wusste, dass es hier eins gibt.
Als wir aus der
Bahnstation kommen, sehe ich schon die lange Schlange an der Seilbahn, die uns
zum sitzenden Tian Tan-Buddha bringen soll. Was soll`s - anstellen.
Bei den Tickets gibt es die Wahl zwischen
einer normalen (HK$2700) und einer Glaskabine (Crystal Cabin HK$3200), bei der
der Boden durchsichtig ist. Nach etwa einer Stunde Warten besteigen wir eine
der begehrten Gondeln, ohne Glasboden natürlich – reicht ja, dass ich überhaupt
einsteige und mich in luftige Höhe begebe. Fast 6 km schlängelt sich die Ngong
Ping-Cable Car ihren Weg über die
Hügel der Insel.
...harmlos gehts los....1.Etappe... |
....2.Etappe, den Berg hinauf mit Blick auf den Airport... |
...über die Berglanschaft der Insel.... |
...da ist er endlich, der sitzende Buddha... |
...und die Endstation :-) |
Der 30 m hohe Tian Tan-Buddha sitzt meditierend-sitzend auf
seinem Berg, als wir über den letzten Hügel fahren. Nach 30 Minuten Fahrt
erreichen wir die Haltestelle.
Witzig, weil einer unserer
mitfahrenden Gondelgäste zu seiner Freundin sagte, es würde ihn interessieren,
was eher da war, der Buddha oder die Seilbahn. Henne oder Ei. Heute könnte ich
es ihm beantworten – die Seilbahn und dann kam der Buddha. Schon verrückt.
Durch ein angelegtes
Village, wo man allerlei Andenken und Essen kaufen kann, gelangt man nach einem
kurzen Fußweg zum Berg, auf dem Buddha sitzt. Steile Treppen führen hinauf.
Gegen einen Aufpreis ist es auch möglich ins Innere des Buddhas zu gelangen,
was wir uns jedoch schenken.
Auf dem Rückweg statte ich
dem Citygate-Outlet einen Besuch ab, was direkt an der Thung Chung-Bahnstation
gelegen ist und somit auf unserem Heimweg. Ein Gewühle und Gedränge herrscht
hier wie auf einem Basar. Mit prallgefüllten Papiertüten verlassen die Leute
das Mall wieder. Nach 20 Minuten hab ich keine Lust mehr und steig` in die
U-Bahn Richtung Hotel.
Ein wirklich schöner
Ausflug, der aber locker einen halben, wenn nicht sogar ganzen Tag in Anspruch
nimmt, wenn man nicht hetzen möchte.
Morgen geht der Flieger
via Singapur nach Siem Reap, Kambodscha.
Neues Land, neue
Erlebnisse, und ich werde Euch drüber berichten.
Das war´s
mal wieder kurz und knapp.
Danke
für`s Lesen und auf baldo,
Euer Echo
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