Samstag, 5. Februar 2011

46.Goldene Kamera


Die 46.Goldene Kamera war ein Gehasche nach emotionalen Momenten. Ich fand es furchtbar. Vier Stunden ohne Punkt und Komma.
Beglückwünscht seinen trotz alledem die Preisträger - Anna Loos, die einen Preis mehr als verdient hat, Ulrich Tukur, wobei ich den Preis lieber Max Riemelt für seine Darstellung in „Im Angesicht des Verbrechens“ zugesprochen hätte, das Münsteraner Tatort-Team Boerne und Thiel und natürlich Armin-Müller-Stahl, unser Hollywood Export. Was ich noch nicht so recht verstanden habe, ist die Festlegung des Preisträgers in der Kategorie „International“. Wieso werden gerade Renèe Zellweger und John Travolta dieses Jahr geehrt? Hatten die gerade Zeit oder wie? Oder sollen sie einfach etwas Hollywood-Glanz in den Saal zaubern? Michael J.Fox erhielt ebenfalls eine Goldene Kamera für sein Lebenswerk. Erster emotionaler Moment. Der seit 20 Jahren an Parkinson leidende Schauspieler war sichtlich gerührt und die Gäste ebenso, nachdem Danny DeVito die Laudatio auf ihn gehalten hatte.
Thomas Kretschmann war extra aus Los Angeles eingeflogen. Er hielt einen Nachruf auf Bernd Eichinger. Zweiter emotionaler Moment.
Und jetzt kommen wir zu dem nächsten Punkt, den ich nicht verstehe. Wieso bekommen Musiker einen Preis – das Ding heißt doch Kamera. Hmmm irgendwie soll alles unter einen Hut passen, hab ich so das Gefühl. Und dann noch Eros Ramazotti? Nach dem kräht doch kein Hahn mehr. Ich fand`s zu voll gepackt und zu durcheinander. Als Günther Netzer auf die Bühne gebeten wurde, um eine Laudatio auf Monika Lierhaus zu halten, wurde es im Saal ruhig. Ich denke genau wie vor den Bildschirmen zu Hause. Das kann doch jetzt nicht ihr Ernst sein, denk` ich nur. Herr Netzer kämpft mit den Tränen als er die Rede vorliest und mir wird ganz mulmig. In welcher Verfassung wird die einstige Moderatorin den Preis entgegennehmen. Zwei Jahre sind nach ihrer Operation, bei der Komplikationen auftraten, vergangen. Eine absolute Nachrichtensperre wurde damals ausgesprochen. Seitdem gab es immer wieder Gerüchte und Spekulationen. Die Tür auf der Bühne öffnet sich und mit langsamen, abgehakten Schritten schleicht Monika Lierhaus in Richtung des Mikrophones. Freude, Entsetzen, Tränen und Standing Ovations im Saal. Dritter emotionaler Moment. Einen heiden Respekt habe ich vor ihrer Entscheidung, diesen Weg zu wählen. Das Reden fällt ihr schwer, doch sie lässt es sich nicht nehmen den Moment zu nutzen und ihrem Lebensgefährten vor einem Millionenpublikum einen Heiratsantrag zu machen. Dieser ist völlig überrascht, aber sagt sofort „Ja“. Jubel bei den Gästen. Die Tränen werden weggewischt und ein Lächeln schleicht sich zurück auf die Gesichter der Gäste.
Das mal spontan, kurz und knapp zusammen gefasst, für die, die es nicht gesehen haben. Ach Mensch, fast hätte ich ja Christine Neubauer vergessen, der fast der Busen aus dem Kleid gefallen wäre, bei ihrer Schleim-Laudatio auf Frau Zellweger. Iris Berben verdrehte auch schön die Augen bei dem Anblick, wunderbar eingefangen durch die zahlreichen Kameras. Freut mich, dass es nicht nur mir so ging.

Auf baldo,
Euer Echo Girl

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