Mittwoch, 2. Februar 2011

Liebesgrüße aus Berlin




Seit über einer Woche bin ich in Berlin und, ehrlich gesagt, hab ich mir das mit der Temperaturumstellung doch etwas einfacher vorgestellt. Der Jetlag war diesmal ein kleineres Problem als sonst. Von den südamerikanischen Klimaverhältnissen und fünf Monaten kalifornischer Sonne verwöhnt, fällt es mir schwer, mich an die Minimum 20 Grad Temperaturunterschied zu gewöhnen. Trotz dicker Winterbekleidung erfordert jeder Spaziergang doch etwas Überwindung. Was mich sehr erstaunt, und das fällt mir im Vergleich zum letzten Winter extrem auf, ist, dass die Menschen freundlicher sind. Das war ja im Vorjahr gar nicht zu ertragen. Da wurde ich ganz schräg angesehen, wenn ich nur zum Lächeln ansetzte. Freut mich also sehr diese Besserung. Ein Lob also an die Berliner !

In Los Angeles hat man ein großes Problem, wenn man den Deutschen Film mag. Mir bleibt dann nur die Möglichkeit die Filme zu sehen, wenn ich in Deutschland zurück bin oder wenn sie bereits auf DVD erschienen sind. Daran muss sich langfristig dringend was ändern. Na ja, somit zog es mich in Berlin natürlich gleich ins Kino. Auf meinem To-do-Zettel stand u.a.  „Drei“ von Tom Tykwer. Mit einer wirklichen Hammer-Besetzung wurde ich überrascht. Devid Striesow, Sophie Rois und Sebastian Schipper spielen ihre Rollen einfach vorzüglich, und es macht Spass, ihnen dabei zuzusehen. Leider ist die Story doch etwas zusammengebastelt für meine Empfindung. In der F.A.Z. stand so passend geschrieben: „Tom Tykwers bester Film seit Jahren. Und doch steckt ein noch besserer darin, den er nicht gedreht hat“ – dem würde ich mich gern anschließen. Aber ansehen und selber eine Meinung bilden, geht auch.
So eben komme ich aus „Kokowääh“, dem neuen Til-Schweiger-Film. Um bei meiner Freundin nicht ganz in Ungnade zu fallen, denn sie hat an diesem Film fast ein dreiviertel Jahr mitgearbeitet, halte ich mich zurück und sag nur – oh my god. Am Ende des Filmes klatscht doch tatsächlich eine Frau. Wahrscheinlich war sie eine der unzähligen sabbernden Komparsinnen, die mitgewirkt haben, und sie fand, ihr Auftritt müsste noch gebührend beklatscht werden. Plötzlich taucht noch während des Abspanns der reale Til Schweiger auf. Große Aufregung im Saal. Die Kameras werden sofort gezückt und auf Teufel komm raus, Fotos geschossen, die bei der Beleuchtung eh nix werden, aber egal. Til schmeißt ein paar Werbeartikel des Filmes in die Menge. Sagt ein, zwei Sätze, und nach ein paar Minuten ist der Zauber auch schon wieder vorbei. Er verschwindet so schnell, wie er gekommen war. Flinker Fuß ist nun gefragt, der Film läuft in weiteren umliegenden Kinos als Preview, die wollen auch noch schnell besucht und beschenkt werden. Schließlich soll der Film morgen zum Kinostart in aller Munde sein. Das nenn ich mal Beeinflussung des Publikums auf ganzer Linie – aber ´ne ganz gute Promotion. Die Mädels im Saal jedenfalls sind mit roten Wangen aus dem Kino gelaufen und kicherten ganz aufgeregt.

Seit meiner Rückkehr habe ich meinen Kiez mal wieder genauer unter die Lupe genommen: Was is` neu ? Welchen Laden gibt’s nich` mehr und so weiter. Zu meiner Freunde stellte ich fest, dass der Ed-Hardy-Laden nun endlich geräumt ist. Ein Glück, war ja auch immer eine lange Anreise für die ganzen Marzahner und Lichtenberger Fashion-Fans.
Ein super Laden ist in den Hackeschen Höfen. LUMAS nennt sich diese Galerie, die weltweit bereit 12 Standpunkte hat. Die Besonderheit der Fotographien sind die Rahmungen bzw. unter Acrylglas und natürlich die Limitierung auf 75-150 Stück. Das Ganze zu einem erschwinglichen Preis. Sicher sagen einige, das ist ein alter Hut, aber ich kannte es nicht und war ganz angetan. Ist auch ein tolles Geschenk. www.lumas.de

Beim Besuch „meines“ Wochenmarktes am Hackeschen Markt wurde mir ganz warm ums Herz. Es freut mich, dass ich mich nun nicht mehr nur zwischen Obst und Gemüseständen wieder finde, sondern die tollsten Köstlichkeiten aus eigener Herstellung angeboten werden. So gibt es zum Beispiel eine Dame, die frisch gebackenen Strudel mit verschieden Füllungen anbietet. Der Apfelstrudel wurde mir gereicht und sogar gleich vor Ort etwas warm gemacht. Ich sach euch – `nen Draum. Lecker. 




Daneben ein Stand mit selbst gemachter Pasta in allen Variationen, ein Stück weiter ein Büdchen, was verschiedene orientalische Leckereien anbietet und so weiter und so weiter. Auf jeden Fall ein Besuch wert. So stapfe ich mit meinen Köstlichkeiten bepackt glücklich nach Hause. Kuschel mich an meine Heizung und freue mich, wieder in Berlin zu sein.

Ach ja "neu" ist auch das "Pret a Diner", eine Art Pop-up-Restaurant, was sich aber nicht als solches versteht, sondern eher als Dining experience. Seht selbst auf Facebook und/oder im Internet. Für nur einen Monat (17.Jan-20.Feb.2011) hat es seine Pforten in Berlin-Mitte geöffnet. Anmeldung/Reservierung natürlich zwingend erforderlich. Werde Euch gerne ausführlich berichten, wie es war ;-)

Als nächstes schreibe ich Euch Neues von der Berlinale, die am 10.Februar beginnt und auf der ich fleißig unterwegs sein werde. Termine, Termine, Termine, aber auch Filme, Filme, Filme.

Vielen Dank fürs Lesen und auf baldo,
Euer Echo Girl

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