Dienstag, 4. Januar 2011

Last day in Rio, first day in Sampa



Der letzte Tag in Rio. Volles Programm is angesagt, schließlich will das Zuckerhütchen noch besichtigt und die Familie zu Galitos ausgeführt werden. Mein Bruder und mein Cousin scheinen in der Vornacht der brasilianischen Redewendung gefolgt zu sein und haben in der Bar noch die Stühle hochgestellt und das Licht angemacht. Unsere Tour startet somit nicht mit ganz so viel Elan ;-)
Wir nehmen uns ein Taxi direkt vorm Hotel. Der Fahrer versucht uns gleich einen Touri-Taxi-Nummer für 100 Real aufs Auge zu drücken, jedoch wird dieser Versuch gekonnt von meinem fließend portugiesisch sprechenden Bruder abgeblockt. Immer wieder zückt der Fahrer seinen laminierten Rio Stadtplan und zeigt uns, wo er uns alles hinbringen kann. Die Gringos auf der Rückbank haben das doch sicher noch nicht alles gesehen, oder ?! Irgendwann gibt er auf und fährt mit uns im Gepäck schön erstmal zur Tanke – das Taximeter läuft. Wir schauen uns mit großen Augen an und sind kurz sprachlos, müssen dann aber doch lachen. Er lässt sein gasbetriebenes Mobil erstmal seelenruhig voll tanken. Als erstes steuern wir das Nationalhotel, 1968 von Oscar Niemeyer erbaut, an. Seit Ewigkeiten steht das Hotel leider leer und vegetiert so vor sich hin. Es liegt direkt an einem wunderschönen Strand, gegenüber des Hotel Intercontinental Rio und umgeben von Favelas – ein starker Kontrast. Jedoch hat sich jetzt ein Käufer gefunden, laut unseres Taxifahrers, der in einer der umliegenden Favelas wohnt, erzählt. 85 Millionen Real soll der neue Besitzer gerade dafür bezahlt haben und steckt nun weitere 50 Millionen Real rein, damit es pünktlich zur Olympiade fertig ist. Ich drück die Daumen. Wird sicher ne feiste Bude.





Weiter geht’s über die Küstenstrasse zum Pão de Açúcar, was wortlich übersetzt „Brot aus Zucker“ bedeutet, aber wegen seiner Form auch Zuckerhut genannt wird. 

Am Fuße angekommen heißt es natürlich erstmal anstellen. Die Schlange bewegt sich jedoch schnell voran. Ticket gekauft, 44 R$ (20€) pro Nase gelöhnt und schon geht es mit der verglasten Gondel auf den Monte Leme, dem kleineren Berg vor dem Zuckerhut gelegen. 







Allein von dort hat man schon einen wahnsinnigen Blick auf Rio, die Bucht und den Ozean. Ab geht’s, das 2.mal anstellen und dann fahren wir auf die Spitze des Zuckerhutes. Leider haben wir keinen Sonnenschein-Tag erwischt, aber die Sicht ist trotzdem toll. Oben angekommen bietet sich uns ein atemberaubender Ausblick. Wir kommen aus dem staunen und fotographieren gar nicht raus.

Satt gesehen und hungrig begeben wir uns mit den Gondeln wieder bergab. Im Übrigen ganz gut organisiert, dass diese nicht so voll sind, somit kann jeder was sehen und man klebt bei den warmen Temperaturen nicht am schwitzenden Nachbarn.
Über einen kleinen Abstecher nach Urca, was etwas vom Publikum an die Auguststrasse in Berlin-Mitte erinnert, geht es dann zum ersehnten Broiler-Essen zum Galitos. Ich sach mal weiter nix, außer – wir haben fleißig geschlemmt und sind tatsächlich satt geworden.



Die letzte Nacht mit Hammerausblick auf die Copacabana und dann heißt es Abschied nehmen, was uns sehr schwer fällt. Am Morgen folgt Schlag auf Schlag, auschecken und mit Sack und Pack via Taxi zum Airport im Zentrum. Netterweise und ganz spontan checkt uns TAM auf eine frühere Maschine ein, als die Miles & More-Karte gezückt wird. Unser nächster Stopp – SAO PAULO.
Es regnet in Strömen als wir am Airport landen. Die Kulisse beim Anflug macht bei diesem Wetter nicht gerade Lust auf eine Erkundungstour. Daher heißt es erstmal zum Hotel und dann sehen wir weiter. Unser Hotel ist wirklich süß und familiär. Nur ein paar Zimmer. Alles im spanischen Stil gehalten. Das Personal spricht englisch und empfängt uns sehr nett. www.zilah.com
  







Die entscheidende Frage für uns ist, was können wir uns bei dem Wetter ansehen. Ich muß natürlich dazu sagen, dass wir eher den Sommer, Sonne, Sonnenschein-Koffer gepackt haben. Glücklicher Weise gibt’s ja den super Rio-Schirm den wir am Cristo teuer erstanden haben. Damit fällt man hier auch überhaupt nicht als Tourist auf ;-) is uns aber Wurscht. Einen ausgedehnten Spaziergang auf der Avenida Paulista lassen wir uns nicht entgehen.
Unser Hotel beherbert ein kleines Restaurant, was einen guten Anschein macht, daher nix wie eingekehrt. Ich bestelle mir fritierte Maniokstreifen mit Curry und einer Mango-Mayonnaise - sehr lecker.  (Bei meinem nächsten Grillabend sicher auch im Angebot zu finden). Es folgen noch Rinderfiletstücken. Leider ohne Soße, aber kann man so machen. Laut lonley planet Führer hält Sao Paulo locker mit New York und London mit, was das Nacht-Party-Leben betrifft. Leider war davon überhaupt nichts zu sehen und zu spüren. Selbst der Taxifahrer gibt nach einiger Zeit des rumcruisens auf und will uns schließlich bei einem Italiener absetzen. Nee wenn das so ist hab ich jetzt auch keine Lust mehr ! Ab nach Hause.
Als wir am kommenden Tag die Fensterläden unseres Zimmers öffnen ist der Regen verflogen. Beschwingt erkunden wir gen Mittag per City-Walk-Tour Sao Paulo. Imposant wie die Hochhäuser in der Landschaft stehen und so zahlreich, das erinnert etwas an aufgestellte Zahnstocher. Zwischendurch steht immer wieder ein übrig gebliebenes Häuser im Kolonial-Stil. 







Bei Ausblick (360 Grad) vom obersten Punkt des Edifício do Banespa - Gebäudes bin ich sprachlos. So groß habe ich mir Sao Paulo nicht vorgestellt. Meine Mutter sagte vor einiger Zeit, sie könne Los Angeles gedanklich nicht greifen, so geht es mir nun mit Sao Paulo.
By the way: Sao Paulo hat 300 Helikopter Landeplätze, das sind 5x mehr als New York !!! Die sehr Reichen gönnen sich ihren eigenen, die "nur" Reichen legen zusammen. Heli-Sharing kostet dann, für jeden der mit einsteigen möchte  - 50.000$ Aufnahmegebühr und 40.000$ Jahresbeitrag.
Morgen ruft Bogota - Kolumbien, das nächste Reiseziel auf unserer Route. Auch hier werde ich wieder fleißig berichten :-)

Vielen Dank fürs Lesen und auf baldo,
Euer Echo Girl

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