Freitag, 7. Januar 2011

Sao Paulo adeus - auf nach Bogota !


Durch den Lärm auf der Strasse und die Nachtklingel des Hotels war es eine wirklich kurze Nacht. Etwas verknittert geht’s früh ausm Bett. Wie ich das liebe. Das Frühstücksbuffet ist bereits gedeckt für uns. Erstmal ein Käffchen und nen Tee, damit sich die Augen langsam mal öffnen und der Körper in Wach-Modus schaltet. Versuch geglückt. Überpünktlich holt uns der Taxifahrer, der am Vortag vom Hotel bestellt wurde, ab. Einmal quer durch die Stadt zum internationalen Airport Sao Paulo bringt er uns in knapp 30 min für einen Festpreis von R$100 / 40€. Unkompliziert und nur zu empfehlen.
Beim Check-in am Avianca-Schalter fragt mich doch die Dame vom Bodenpersonal tatsächlich nach meinem Rückflug nach Deutschland. Hä? Fragende Blicke. Ich habe doch einen Roundtrip ab Los Angeles gebucht. Wieso interessiert es Euch wenn ich von Brasilien nach Kolumbien fliege, wann und wie ich nach Deutschland zurückkomme. Is halt so, eine Anweisung der Airline das zu überprüfen, sagt uns die Dame schnippisch und etwas von oben herab. Es wird heiß diskutiert, geht ja schließlich hier auch ums Prinzip! Nützt aber alles nix. Glücklicherweise hab ich alle Unterlagen dabei. Da ich trotz Visum spätestens bei der Einreise in die USA meinen Rückflug vorzeigen muss.

Nach 4 ½ Stunden Flug landen wir in Bogota. Avianca ist eine Airline, die ich nicht wirklich empfehlen kann. Als Kunde hat man nicht gerade das Gefühl „König“ zu sein. Weder in der Luft noch auf dem Boden.
Es scheint die Sonne als unser Flieger auf der Landebahn aufsetzt. Die Abfertigung geht sehr schnell. Am Ausgang werden wir filmreif von einem Fahrer abgeholt. Ich glaub das war auch das erste Mal das mein Name groß und breit auf einem Schild stand. Der junge Mann bringt uns zu unserem Hotel im Stadtteil La Candelaria. Es war eine Empfehlung aus dem Lonely planet Südamerika-Führer. Ein guter Tipp wie sich heraus stellt. Im typisch kolumbianischen Kolonialstil wieder hergestellt und ein Anbau wurde gerade fertig gestellt. Wir dürfen mal wieder als Testwohner ran. Die Frage ist Suite oder Room – wir entscheiden uns für das „einfache“ Zimmer, obwohl eine Suite mit Fireplace sicher auch nett geworden wäre. Frank Plasberg sagte neulich in einer Sendung: Im Verzicht liegt der wahre Genuß ;-)






Unser Zimmer ist einfach wunderbar, sofort zum wohl fühlen. Es beginnt zu regnen. Die Mundwinkel gehen sofort nach unten. Nicht schon wieder. Es heißt also wieder den guten Rio-Schirm geschnappt, der mittlerweile einen echten Hammerjob gemacht hat. Wenn das seine Verkäufer wüssten, würden sie glatt die Preise anziehen.
Etwas scheu trete ich auf die Strasse und schaue nach links und recht. Einige schaurige Geschichten sind mir ja leider im Vorfeld zu Ohren gekommen. So erzählte meine Mutter, dass einer Touristin aus ihrer Reisegruppe auf einem Markt in Bogota die Ohrringe von einem Vorbeiflizenden rausgerissen wurden. Das war 1998, aber ich fands sehr gruselig. Aus diesem Grund hab jeglichen Schmuck zu Hause gelassen. Beim Anblick der zahlreich vertretenden Policia und Militaria auf den Strassen fuhl ich mich dann doch schon sicherer.
Leider sieht Bogota bei dem Wetter trotz bunter Farben eher grau in grau aus. Wirklich schade. Auf den Strassen bilden sich große Bäche, die es beim überqueren zu überspringen gilt. Viele der Geschäfte sind geschlossen bzw. stehen seit Ewigkeiten leer. Wir huschen durch die Gassen um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Schließlich kommen wir durchnässt ins Hotel zurück.
Beim morgendlichen Erwachen merke ich schon, es hat mich erwischt. Ich entscheide mich den Tag im Bett zu bleiben und auszuruhen. Große Hoffnung lastet nun auf der mitgeführten Reiseapotheke. Bis morgen muss ich wieder fit sein, dann geht’s schließlich in die Karibik.
Um 7.45 Uhr klingelt der Wecker auf meinem Nachtisch, den ich nicht gestellt habe. Kaum wieder weggenickt bimmelt das Telefon. Weckdienst, 8.45 Uhr. Sach mal wollt ihr mich ausm Zimmer haben oder was? Ok, wenn ihr so wollt, dann schleif ich mich eben zum Frühstück.
Al a cart zu frühstücken ist doch immer wieder eine Freunde. Lokale Köstlichkeiten, Omlette, Früchte, Saft und einiges mehr gibt die Karte preis. Wunderbar, dann mal anfahren bitte. Leider sind meine Geschmacksnerven durch die eingeschmissenen Tabletten bereits etwas lahmgelegt, aber das Auge isst ja bekanntlich mit. In der Annahme mein Kopfkissen sei aufgeschüttelt begeb ich mich zurück ins Zimmer. Leider is die Bude noch so, wie ich sie verlassen habe. Für mich kein Problem, ich kuschel mich zurück ins Bett und zieh die Decke über den Kopf. Ah,  jetzt schön ausruhen und der anfliegenden Grippe die Stirn bieten, denk ich noch so bei mir als das Telefon klingelt. Die Dame von der Rezeption erkundigt sich nach meinem Wohlbefinden, worauf ich nur „I´m sick“ antworte und sie mir gute Genesung wünsch und auflegt. Hm warum hat sie eigentlich angerufen denk ich so bei mir, während ich schon langsam wieder wegschlummere. Gefühlte 10 min später läutet das Telefon erneut. Die Dame von der Rezeption bietet mir eine Touristentour an, worauf ich nur wieder sage, „I´m sick!“, diesmal etwas mit Nachdruck, aber trotzdem freundlich bemüht. Noch keine Minute Schlaf gefunden, jetzt aber ! Als ich gerade anfange einzudösen ring das Telfon wieder. Langsam bekomm ich schlechte Laune. Freundlich werde ich am anderen Ende der Leitung gefragt, wann es mir recht wäre das Zimmer zu reinigen. Ich sag nur leise „heute nicht mehr“ und bekomme ein überfreundliches ok zurück und gute Besserungswünsche. Mittlerweile ist es früher Nachmittag, mein Freund kommt von seiner Stadt-Erkundungstour zurück und leckeren Creps. Immer noch kein Auge zu getan, lausche ich den spannenden Geschichten und schaue mir die gerade geschossen Fotos an.
Was soll ich sagen, jetzt bin ich wach. Ich schau mir u.a. die „Kardashians“ mit spanischem Untertitel auf unserem großen Flatscreen TV an, uralte Folgen,aber zum ablenken reichts. Wahnsinn, das im Südamerikanischen Fernsehen mehr US-Serien gezeigt werden als in Europa. Für mich völlig unverständlich. Am Abend gönne ich mir eine große, frische Fleisch/Gemüse-Suppe via Zimmerservice. Sehr lecker und genau das Richtige für mich.
Noch vor dem Wecker werde ich wach. Es dauert etwas bis ich weiß ob es mir heut besser geht als gestern...JA! Noch immer etwas angeschlagen, aber – JA - ich bin definitiv bereit  für die Karibik.
Wieder eine kleine Belohnung für meine treuen Gefährten.

Ein Fahrer holt uns vom Hotel ab und bringt uns zum Eldorado Airport. Das Einchecken bei meiner "Lieblingsairline" Avianca läuft diesmal onhe Fragen und Stress ab. Nach 1 Stunde Flugzeit erreichen wir Cartagena. Ich bin sofort begeistert, aber dazu mehr beim nächsten Blog.

Freu ich über Fragen und Kommentare. 

Danke fürs Lesen und alle Liebe,
Euer Echo Girl

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