Mittwoch, 8. Dezember 2010

Es ist doch etwas anders die Vorweihnachtszeit in einem warmen Land zu verbringen oder gar dort zu leben. Ich werde dieses Jahr wieder Zeuge, wenn die Strassen von Los Angels mit kitschigen Lichterketten geschmückt werden, aus den Lautsprechern und Radios ein Christmas Song nach dem anderen schmettert, um die Menschen an ihre Pflicht - zu schenken, erinnert werden. Während in Deutschland das Wetterchaos regiert und mir Freunde Temperaturen bis zu -15 Grad melden, flitze ich hier in kurzem T-Shirt rum.
Aus alter Tradition habe ich jedoch einen kleinen Weihnachtsmann bei meinem letzten Deutschland-Besuch mitgenommen, den ich nun jeden Tag eine Räucherkerze spendiere. Ein wunderbarer Duft, der bei mir so sehr Heimat- und Weihnachtsgefühle aufkommen lässt. So einfach kann es sein.
Zum Nikolaus habe ich mir ein neues kleines Spielzeug (30$) gegönnt. Scrabble-Flash - hat bei mir schon Suchtfaktor ausgelöst. Ich versuch es zu beschreiben: das Spiel besteht aus 5 Plastikblöcken mit digitalem Display, auf denen je ein Buchstabe erscheint. Dann legt man die Buchstaben so zusammen, das sie einen Wort ergeben. In einer bestimmten Zeit muß Du so viele Wortkombinationen wie möglich finden. Beim zusammenschieben erkennt Scrabble Flash ob es das Wort gibt und blinkt kurz auf, wenn es zählt. Nach Ablauf der Zeit sieht man wie viele Kombinationen man gefunden hat und wie viele Möglichkeiten es wirklich gab. I love it! Das Ganze natürlich in Englisch - schließlich bin ich ja nicht zum Spass hier ;-) 

Am Sonntag ging`s zum Dinner ins Soho-House in West-Hollywood. Ein wirklich exclusiver Club, den es mittlerweile in vielen Städten auf der ganzen Welt gibt. Ursprünglich wurde der erste Club in London eröffnet, wo die Club-Kultur stärker gelebt wird als irgendwo anders. Nur ein Club Mitglied darf ein anderes nichtmitglied mitbringen oder man brauch 2 Empfehlungen von Mitgliedern und du wirst selber Mitglied. Über den jährlichen Mitgliedsbeitrag schweig ich mich hier mal aus. Geboten bekommt man im Soho-House in Los Angeles neben der wahnsinnigen Aussicht, sehr gutes Essen und leckere Drinks. In einem kleinen Screening Raum werden zu abendlichen Filmvorführungen geladen, teilweise auch vor dem offiziellen Kinostart. Witzig ist die Photo-Box in der man schnieke schwarz-weiß Pictures von sich machen kann, als Erinnerung oder um sie an die Wand vor Ort zu pinnen.
Eine Prominente Begegnung ist hier im übrigen sehr wahrscheinlich. Ein Freund sprach neulich ganz ungezwungen mit Denzel Washington auf der hauseigenen Terasse über seinen Besuch in Deutschland. und er war ganz angetan. Alles ist möglich in Hollywood.






Auf dem Wege muß ich dringend noch Filmempfehlungen weitergeben. Jedoch glaube ich dauert es noch etwas, bis diese Filme in Deutschland erscheinen werden.Somit auf die to-see-Liste schreiben!!! "The King`s Speech" mit einem stotternden, aber wunderbaren und sehr glaubwürdigem Colin Firth als King George VI und seinem Sprachtherapeuten gespielt von Geoffrey Rush. Meiner Meinung werden beide Oscarnominierungen als Haupt- und Nebenrolle erhalten. Der Regisseur Tom Hooper erzählte im Anschluß an das screening, dass seine Mutter für den Film "verantwortlich" sei. Sie hatte ein Theaterstück über den König von England gesehen in einem kleinen, alten Theater. Sie war so angetan das sie ihrem Sohn anrief und sagte "ich habe deinen neuen Film". 
Apropos Academy Award, da sind wir auch gleich bei meiner zweiten Empfehlung - "The Fighter". Die Geschichte ist die eines Boxers. Das bemerkenswerte an dem Film ist der Cast. Christian Bale in den ersten Szenen fast nicht wieder zu erkennen spielt sich "die Seele aus dem Leib". Er hat mich wahnsinnig beeindruckt mit seiner Leistung.
Gestern hab ich auf dem Weg in den Kinosaal im Gedrängel fast Mr. Spiderman (in Wirklichkeit eher der kleine Tobey Maguire) umgerannt. Keiner schenkte ihm Beachtung, da alle im Kopf schon auf Javier Bardem  eingestellt waren, der im Anschluss an "Buitiful" noch ein Q&A gab. Kreischende, erwachsene Damen in den Sitzreihen, trotz absolut feiner Ticket-Auslese. Ich war etwas überrascht.


Leider war "Buitiful" nicht besonders beeindruckend, ebenfalls als Oscar-Beitrag (ausländischer Film) gehandelt. Schwere und tragische Geschichte. Sehr lang, zu viel Handlungsstränge und die wichtigen Charaktere hingegen teilweise zu wenig ausgeführt. Jedoch überzeugt Javier in seiner Rolle als Vater sehr, das wertet den ganzen Film unheimlich auf. 

Du wurdest gerade Zeuge meiner ersten Zeilen hier im Blogs. Danke fürs lesen und auf baldo...

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